Die Diskussion über den zukünftigen Standort des Betriebshofs hat an Fahrt aufgenommen. In der Gemeinderatssitzung am 22. November soll eine Entscheidung fallen: Aktueller Standort in Bergheim, Ochsenkopfweise oder Airfield? Die Grüne Fraktion möchte die Debatte auf die Sachebene zurückbringen und erklärt, warum das Airfield aus ihrer Sicht die beste Lösung ist.
FAQ: Betriebshof auf das Airfield? Das sind die Vorteile!
Das Airfield hat als Standort für den Betriebshof gleich mehrere Vorteile. Bereits im Frühjahr hatte die GRÜNE Fraktion den Antrag gestellt, das Airfield als Standort für den Betriebshof intensiver zu prüfen. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sind vielversprechend. Das Airfield bietet demnach einige Vorteile: Es kann kostengünstig gebaut werden ohne große Grünflächen zu vernichten. Die Platzverhältnisse sind großzügig, somit entstehen keine Einschränkungen bei der Unterbringung der Fahrzeuge, auch Reserveflächen sind vorhanden. Zudem beschleunigt der Standort den Bau der dringend benötigten Straßenbahn ins Patrick-Henry-Village (PHV) und die Weiterführung nach Schwetzingen. Auch die Schaffung des Landwirtschaftsparks widerspricht nicht dem Betriebshof auf der bebauten Fläche des Areals, es geht hier beides. Darüber hinaus verhindert der Standort Airfield die ökologisch und klimatologisch negativen Eingriffe an der großen Ochsenkopfwiese und ermöglicht gleichzeitig die Entwicklung in Bergheim West.
Das jetzige Areal des Betriebshofs kann städtebaulich weiterentwickelt werden. Dort kann ein urbanes Viertel mit Cafés, Einzelhandel, Kreativwirtschaft, bezahlbarerem Wohnraum und öffentlich zugänglichen Grünflächen mit hoher Aufenthaltsqualität im Herzen Bergheims entstehen. Wir wollen Bergheim Mitte eine Entwicklungschance und Grünflächen geben.
Als Airfield bezeichnet man den ehemaligen Militärflugplatz der US Army an der Speyrer Straße. Das Areal gehört zu Kirchheim und grenzt an die Stadtteile Pfaffengrund und Bahnstadt. Die Fläche des Areals beträgt etwa 16 Hektar.
Von den 16 Hektar des Areals sind bereits rund 8 Hektar bebaute und versiegelte Fläche (u.a. Gebäude, Landebahn). Der neue Betriebshof benötigt etwa 4 Hektar Fläche – es gibt also genug Platz für Betriebshof und Landwirtschaftspark. Die bereits betonierte Fläche auf dem Airfield könnte so sinnvoll genutzt werden.
Nein, überhaupt nicht! Wir Grüne machen uns für dieses Bekenntnis stark und sind auch davon überzeugt, dass der Landwirtschaftspark sich zum Betriebshof auf der bebauten Fläche des Airfields nicht widerspricht. Die Fläche ist groß genug, es geht hier beides. Dem Landwirtschaftspark steht ein Betriebshof nicht im Wege, im Gegenteil: Auch dieser benötigt einen guten Nahverkehrsanschluss. Der Landwirtschaftspark könnte ein Schlüsselprojekt der Internationalen Bauausstellung werden. Ein Projekt, das es in dieser Weise noch nicht gibt. Ein Ort, an dem man lokale Lebensmittelproduktion erleben und sich wohnortnah erholen kann. Ein ehemaliger Transitraum, welcher künftig die Stadtteile Kirchheim, Bahnstadt, Patrick-Henry-Village und die Nachbargemeinde Eppelheim landschaftlich miteinander vernetzen soll.
Die Kosten werden laut Machbarkeitsstudie aktuell auf 65,2 Millionen Euro geschätzt. Damit ist das Airfield deutlich günstiger als die beiden andere Varianten. Ein Betriebshof mit begehbarem Dach entweder auf dem Ochsenkopf oder am Standort in Bergheim kosten beide jeweils über 87 Millionen Euro. Auch bei den jährlichen Finanzierungskosten liegt der Standort auf dem Airfield mit rund 2 Millionen Euro unter den anderen Standorten.
Die Planungen sind zunächst einmal unabhängig. Aber klar ist, dass das PHV mit künftig 10.000 Einwohner*innen einen Straßenbahnanschluss benötigt. Das sieht auch die Stadtverwaltung so. Sie hat bereits drei verschiedene Trassen-Varianten vorgeschlagen. Und natürlich wäre es sinnvoll, die Trasse mit dem Airfield zu verknüpfen und Synergieeffekte zu nutzen. Dadurch könnten die Stadtteile Pfaffengrund oder Kirchheim von einem verbesserten ÖPNV-Angebot profitieren. Auch könnte dadurch die geplante Großsporthalle an das Straßenbahnnetz angebunden werden.
Dafür sind verschiedene Varianten denkbar. Entweder eine Trasse über die Speyerer Straße, dann über den Baumschulenweg bis zum Diebsweg und weiter zum Airfield. Oder eine Trasse über Speyerer Straße bis Oftersheimerweg und dann zum Diebsweg. Dort gibt es mehrere Möglichkeiten, um auf das Airfield zu gelangen. Eine Trassenführung entlang der Speyrer Straße oder des Baumschulenwegs wäre eine Win-Win-Situation. Dadurch könnte Patrick Henry Village an das Straßenbahnnetz angeschlossen und die dringend benötigte ÖPNV-Anbindung der neuen Großsporthalle und eines möglicherweise im Bereich des Airfields entstehenden Landwirtschaftsparks entstehen sowie perspektivisch auch Schwetzingen zu angebunden werden. Je nach Trassenführung würden auch die Stadtteile Pfaffengrund oder Kirchheim von einer zusätzlichen ÖPNV-Anbindung profitieren.
Die Machbarkeitsstudie zeigt, dass das Airfield in der gleichen Liga spielt wie die anderen beiden Standortoptionen. Die zeitliche Differenz zwischen der Entwicklung des Airfields und der anderen beiden Standorte wäre nicht allzu groß.
Das ist eine gute Frage. Die GRÜNE Fraktion kann das nicht nachvollziehen. Natürlich muss die Bevölkerung aus Kirchheim, zu deren Stadtteil das Airfield gehört, und aus dem Pfaffengrund als direkte Anrainer eingebunden werden. Es war die GRÜNE Fraktion, die die Beteiligung aller betroffenen Bezirksbeiräte beantragt hatte, die Verwaltung hatte dies jedoch nicht umgesetzt. Das muss nachgeholt werden, daran gab es aus GRÜNER Sicht nie einen Zweifel.
Immer noch nicht überzeugt? Die grüne Gemeinderatsfraktion lädt alle interessierten Bürger*innen am Samstag, 17. November, um 13.30 Uhr zu einer Begehung des Geländes um das Airfield im Hinblick als Standortoption für den Betriebshof ein. Treffpunkt ist die Kreuzung Baumschulenweg/Diebsweg. Kommen Sie mit uns vor Ort ins Gespräch und stellen Ihre Fragen.
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