Die Grünen-Fraktion bedauert den Rücktritt des Kinderbeauftragten Frank Kratzer und kritisiert Oberbürgermeister Würzner für seine mangelnde Wertschätzung den Kinderbeauftragten gegenüber.
„Wir bedauern den Rücktritt von Frank Kratzer. Er hat als Kinderbeauftragter wichtige Arbeit in Kirchheim geleistet. Wir danken ihm ausdrücklich für sein Engagement“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Dr. Ursula Röper.
Kratzer hatte am Mittwoch seinen Rücktritt bekanntgegeben und in einem Schreiben vor allem kritisiert, dass OB Würzner im Gemeinderat in der Debatte ums „Gehwegparken“ die Anzeigensteller als „Denunzianten“ bezeichnet hatten. Zudem wirft er dem Oberbürgermeister fehlenden Rückhalt und mangelnde Unterstützung vor. Der Wieblinger Kinderbeauftragte Thorsten Röver bezeichnete außerdem in der RNZ die Sitzungen mit dem OB als „Alibi-Sitzungen“.
„Der Rücktritt offenbart die mangelnde Wertschätzung des Oberbürgermeisters für das ehrenamtliche Engagement der Kinderbeauftragten. Menschen zu verunglimpfen, die sich für die Sicherheit von Kindern einsetzen, ist ein Unding. Der Vorgang und die Wortwahl des OB machen einmal mehr deutlich, dass der Schutz und die Rücksichtnahme auf Kinder und Menschen mit Behinderung keine Priorität beim OB haben. Wer die Anwendung von geltendem Recht fordert, darf nicht von Politik oder Verwaltung eingeschüchtert werden“, so Grünen-Stadtrat Felix Grädler.
Dr. Röper betont: „Die Kinderbeauftragten leisten vor Ort eine wichtige ehrenamtliche Arbeit für ein lebenswertes, sicheres Umfeld für die Kinder in ihrem Stadtteil. Wir sind für ihre Anregungen stets dankbar.“ Die Grünen-Fraktion setzt sich daher schon länger für mehr Mitspracherecht der Kinderbeauftragten ein. Erst kürzlich hatte die Grünen-Fraktion erfolgreich beantragt, dass die Kinderbeauftragten als nicht-gemeinderätliche beratende Mitglieder in allen relevanten Ausschüssen beteiligt werden und dort ihre Expertise einbringen können.
Die Grünen bekräftigen zudem ihre Forderung, dass Sicherheit im Straßenverkehr für Kinder bei Verkehrsplanungen höchste Priorität haben müssen. „Wir setzen uns weiterhin für mehr Rücksicht im Straßenverkehr und eine höhere Verkehrssicherheit für Kinder, Menschen mit Behinderung und Eltern mit Kinderwagen ein“, so Grädler.
Für jeden Stadtteil gibt es zwei ehrenamtliche Kinderbeauftragte, die sich für die Belange der Kinder dort einsetzen, z.B. sichere Verkehrswege, Spielflächen- und Freizeitangebote sowie eine familienfreundliche Quartiersgestaltung. Sie fungieren als Bindeglied zwischen dem Stadtteil und der Verwaltung.
Foto: Florian Freundt
Hinweis: In einer früheren Version wurde aus einem Artikel der Rhein-Neckar-Zeitung zitiert, dass auch Stadtrat Fehser das Wort „Denunziantentum“ benutzt habe. Diese Äußerungen waren als Zitat gekennzeichnet. Mittlerweile hat die Rhein-Neckar-Zeitung richtiggestellt, dass Stadtrat Fehser das Wort „Denunziantentum“ nicht nutzte. Das Protokoll der Stadtverwaltung aus der Sitzung bestätigt das. Wir haben den Beitrag dementsprechend geändert.
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