Stadtblatt-Beitrag der Gemeinderatsfraktion von Dorothea Kaufmann – Ausgabe vom 09.07.2025 //
Frauen sind in der Wirtschaft deutlich unterrepräsentiert – sowohl in Führungspositionen als auch bei Gründungen. Weniger als 20 % der Vorstände der 200 größten Unternehmen in Deutschland sind weiblich, auch in mittelständischen und kommunalen Betrieben liegt der Anteil nur wenig höher. Besonders dramatisch ist die Situation im Start-up-Bereich: Gründerinnen erhalten gerade einmal 2 % des verfügbaren Risikokapitals, während Männer-Teams Milliarden investieren können. Diese Ungleichheiten bedeuten nicht nur eine Benachteiligung einzelner Frauen, sondern führen auch dazu, dass wichtige Potenziale für Innovation und Wachstum ungenutzt bleiben.
Auf kommunaler Ebene zeigt sich die Herausforderung in verschiedenen Bereichen: Frauen arbeiten überdurchschnittlich häufig in Teilzeit, was ihre Aufstiegschancen stark einschränkt. Der Zugang zu Finanzierung, Netzwerken und sichtbaren Vorbildern ist für Frauen oft erschwert. Hier müssen wir in Heidelberg ansetzen und gezielt fördern. Denkbare Maßnahmen sind zum Beispiel Mentoring-Programme, die Frauen beim Einstieg in die Wirtschaft und bei der Gründung unterstützen. Kommunale Gründungszentren mit integrierter Kinderbetreuung können helfen, strukturelle Hürden abzubauen. Auch ein spezieller Gründerinnenpreis – etwa unter dem Label F3: Female Founder Friendly – könnte die Sichtbarkeit und Rolle von Frauen in der Start-up-Szene stärken.
Darüber hinaus sind Workshops, Netzwerkveranstaltungen und eine Sichtbarkeitskampagne für erfolgreiche Frauen unerlässlich, um Motivation und Wissenstransfer zu fördern. Heidelberg hat jetzt die Chance, mit diesen Maßnahmen ein starkes Signal für mehr Gleichstellung in der Wirtschaft zu senden – auch in Zeiten knapper Kassen. Frauen müssen gleichberechtigt an wirtschaftlicher Macht teilhaben – zum Nutzen der gesamten Gesellschaft und der regionalen Wirtschaft. Nur so können wir Vielfalt, Innovation und nachhaltiges Wachstum fördern.
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